Dass der sichtlich überforderte Priester an Moritz’ Abdankungsfeier es nicht dabei bewenden liess, von der „Unfassbarkeit des Todes eines jungen, blühenden Menschen“ und dem „Messer in der Brust der liebenden Eltern“ zu sprechen, sondern sich in immer grössere Bilder verstieg, bis er zuletzt den Holocaust und Zyklon B bemühte, brachte Selina weniger in Rage als ihre Umsitzenden. Sie kannte vom Theater her die Gefahr, in der Verunsicherung zu immer grösseren Gesten Zuflucht zu nehmen.